Faszination 3000er!

Sonntag, 22.08.2010

Route:

Kesselfall Alpenhaus (1034 m), Stausee Wasserfallboden (1672 m), Fürthermoaralm (1805 m), Stausee Mooserboden (2036 m), Kempsenkogel, Bauernbrachkogel (3125 m), Kleiner Tenn (3158 m), Schneespitze (3317 m), Hoher Tenn (3368 m), Schneespitze 3317 m, Flug per Paragleiter zurück ins Tal Nähe Gasthaus Wüstelau (880 m), zu Fuß zum Auto Kesselfall Alpenhaus (1034 m).

Bericht:

Eigentlich war ich ja schon am Vortag auf einer Expeditionstour am Scheiblingstein, doch irgendwie zwang mich der Wetterbericht dazu erneut aufzubrechen. Um 3 Uhr morgens hatte ich den Wecker gestellt, noch verschlafen machte ich mich über das Internet kundig wie es denn um die Windrichtung und Geschwindigkeit stand. Und tatsächlich sah es so aus als ob auch in großer Höhe kaum Wind herrscht, also ein Tag wie er selten zu haben ist, weshalb ich mich dann doch noch dazu entschlossen hatte die lange Fahrt nach Kaprun zum Kesselfall Alpenhaus (1034 m) anzutreten. Um 3:45 Uhr bin ich aufgebrochen, es waren 240 km zu fahren. Um 6:20 Uhr konnte es dann endlich los gehen. Eigentlich gibt es ja eine Busverbindung zwischen Kesselfall Alpenhaus und Mooserboden, doch ich hätte gut 2 h warten müssen ehe der erste Bus fährt, genau die Zeit die ich auch zu Fuß hoch brauchen sollte, also war es schließlich die richtige Entscheidung den ganzen Weg zu gehen.

Der Weg führte mich zuerst dem Tal entlang zum Lärchwand Schrägaufzug, welchen ich als Abkürzung verwendete. Immerhin überwindet man so gut 400 Höhenmeter über Stufen, da geht echt was weiter wenngleich es etwas monoton und mit der Zeit recht anstrengend ist. Schließlich gelange ich wieder auf den Wanderweg zum Wasserfallboden, dem ersten Stausee auf dieser Tour. Die Straße die später von Bussen befahren werden sollte ist gerade mal so breit das ein Bus platz hat, das erklärte die rote Ampel und den Schranken weiter unten, selbiges gab es natürlich oben und so wurde der Verkehr "Blockweise" abgefertigt. Immer wieder waren auf der Strecke auch dementsprechned schmale Tunnel zu finden, welche für Fußgäbger verboten sind und der Wanderweg meist außen herum geleitet wird. Aber wie gesagt um die Zeit war noch nichts los und so hatte ich das Glück die schöne Landschaft und den eindrucksvollen Staudamm in Ruhe genießen zu können. Wenngleich ich keine Zeit zu verlieren hatte, da sich ja meine schlimmsten Befürchtungen den ganzen Weg zu Fuß marschieren zu müssen bewahrheitet hatten. Bis zum Wasserfallboden der auf 1672 m liegt macht man recht gut Höhenmeter, dann geht es entlang des Stausee zur Fürthermoaralm (1805 m) und von dort weiter auf den Mooserboden (2036 m) wo das Wirtshaus Heidnische Kirche steht. Dann geht es über den Staudamm des Mooserboden wo es atemberaubende Blicke auf die Hohe Riffel (3338 m) und den Karlingerboden (Gletscher) gibt. Um 8:30 als ich den Staudamm überquert hatte traf auch schon der erste Bus mit den ersten Bergsteigern ein nichts desto trotz wunderte es mich warum es noch so verdammt still war, der Grund ließ nicht lange auf sich warten, denn das Heinrich-Schwaiger-Haus, die Hütte unterhalb des Wiesbachhorns war offenbar 2010 wegen Umbauarbeiten gesperrt. Nun ging es vom Mooserboden einen langen Höhenweg wieder Retoure ehe der Weg dann wieder zum Kempsenkogel ansteigen sollte. Dort trafen die Wege Wasserfallboden-Kempsenkogel und Gleiwitzerhütte-Kempsenkogel zusammen. Hier folgt man einem sehr gemütlichen Grat über den Bauerbrachkogel (3125 m) bis zum Kleinen Tenn, der schroff und unwirtlich den Grat blockiert. Zuerst dachte ich nur es handelt sich um einen Scherz als da ein Markierungspfeil geradewegs nach oben zeigte, doch nach genauerem hinsehen waren da Stahlseile und Versicherungen im Fels die unmissverständlich auf einen Klettersteig hindeuten zu erkennen. Zwar hatte ich kein Klettergeschirr dabei aber zum Glück war diese Passage gerade mal ca. 50-60 Höhenmeter hoch weshalb es auch ohne recht gut ging. Auf der anderen Seite hinunter vom kleinen Tenn gib es wieder recht gemütlich zu und nun waren es nur noch schwache 200 m auf den ersten Gifel der Schneespitze (3317 m), die ich schließlich um 11:15 Uhr erreichte. Nach kurzem Aufenthalt beschloss ich den Gleitschirm und den Rucksack hier zurück zu lassen, da ich vom Hohen Tenn ohnehin nicht starten könnte. Also marschierte ich die ca. 60 Höhenmeter zum Hohen Tenn (3368 m) hoch wo sich ein wunderbarer Ausblick auf den Großglockner (3798 m), das Wiesbachhorn (3564 m) und den Großvenediger (3362m) bot. Beeindruckt von der Macht dieser Eindrucksvollen Landschaft kehre ich zurück zur Schneespitze von wo ich dann mit den Gleitschirm über den kleinen Tenn, den Kempsenkkogel, obere Jägerscharte und den Krapfbrachkogel (2716 m) flog um dann in der Nähe einer größeren Wiese beim Wirtshaus Wüstelau landete. Von hier ging es dann die letzten 150 Höhenmeter zurück zum Ausgangspunkt beim Gasthaus Kesselfall Alpenhaus.

Facts:

Dauer der Tour: ca. 6:40 h
Start: 6:20 Uhr
Stop: 13:00 Uhr
Höhenmeter Aufstieg: 2640 m zu Fuß, 80 m per Gleitschirm
Strecke: 20 km zu Fuß, 12,6 km Gleitschirm (jeweils über Grund)