Eintrag 003
Es war ein anstrengener Weg bis nach Ankara, aber der Weg ist und bleibt das Ziel! Iyi Günler! Oder wie der Türke „Guten Tag!“ sagen würde.
Mittwoch, 31.05.2006
Zurückgelegte Strecke: 3103,11 km - Position: Ankara (Türkei)
Großes flaches Land die Zweite:
Tja wie Ihr ja aus dem ersten Bericht entnehmen konntet hatte ich schreckliche Schwierigkeiten mit meinen Kreuzbändern am linken Knie.
Dies ist leider immer noch nicht ganz ok, aber es wird von Tag zu Tag besser, auch wenn ich nun die Tagesleistung auf ca. 70-75 km reduzieren musste,
2.) Ein Museum in Budapest
4.) Eine Eisenbahnbrücke über über die ich fuhr.
6.) Hier stimmt doch was nicht, oder was machen
die Sandsäcke da am rechten Strassenrand?
wenn ich dafür die Ruhetage ausfallen lasse so würde ich den Schnitt zumindest halten können. Ich konnte nur hoffen, dass durch die Mehrbelastung
1.) Ein Denkmal in Budapest
3.) Ich, mein Zelt und mein Rad außerhalb Budapest.
5.) Tja, das Hochwasser veraenderte das Aussehen
dieses Waldes. Fast schon tropisch.
des andere Knies nicht auch noch ausfällt, aber das ging Gott sei Dank gut. Nun nach Budapest (Ungarn) habe ich mich außerhalb der Stadt für einen Tag Ruhe gegönnt und so bin ich den Fuß möglichst ruhig haltend schön ruhig da gelegen. Da hat man unglaublich viel Zeit nachzudenken, Materialpflege zu betreiben, sprich es wird etwas langweilig. Und vor allem die Moskitos machen mir schwer zu schaffen. Da ich noch nicht total braun bin sondern noch schön „Käse weiß“ sind die Biester natürlich furchtbar „geil“ auf mich weshalb meine Füße nun aussehen als hätte ich einen Ausschlag. Naja und dann fängt das nachts tierisch zu jucken an wenn es im Schlafsack zu warm wird. Und so versuche ich halt das ganze möglichst kühl zu halten und den Schlafsack nur als Decke zu verwenden. So richtig kalt, dass ich beide Schlafsäcke komplett schließen musste war es in Ungarn erst 2 mal, aber das sollte sich in Rumänien noch ändern, dazu aber noch etwas später. Tja Ich habe beschlossen Ungarn auf schnellsten Wege zu verlassen, ich nahm also einen Bleistift zog eine Linie von Budapest nach Battonya (Grenzstadt oder Dorf im Süd Osten) und fuhr dieser Linie möglichst exakt folgend den Nebenstraßen entlang, denn die Hauptstraßen wollte ich wegen des vielen Verkehr meiden. Das Land wurde nach Budapest leider wieder sehr flach und eintönig, auch wenn es hier etwas mehr Wald gibt als in den Flachen Gebieten vor Budapest, was mir mit meinem Knie aber nur recht war. Ich fand auf der Straße sogar 2 überfahrene Landschildkröten, was auf eine intakte Wasserwelt hindeuten dürfte. Hier gibt es auch viel häufiger sumpfige Feldränder wo sich die Tiere wie Frösche Schildkröten Schlangen etc. hervorragend vermehren können, leider Gottes auch die Moskitos. Nun ich kam auch an den zweitgrößten Fluß in Ungarn die oder den Tisza, welcher mir jedoch ca. 20 km Umweg brachte, da die Fähre über den Fluss wegen Hochwasser gesperrt war, aber mit dem muss man leider auch rechnen und so musste ich unfreiwilliger weise auf die Hauptstraße wechseln. Ich fand so einen Weg über den Fluss aber gleich der nächste Fluss solle mich weitere 40 km Umweg kosten, als ich wieder auf einer Nebenstraße fahrend in die Ortschaft wo man übersetzen konnte kam standen Polizisten am Wegrand, ließen mich aber ohne weiteres weiterfahren, dann waren überall weiße Sandsäcke zu sehen und ich wusste, oje, da stimmt was nicht. 500 m weiter Straßensperre, ein paar Helfer die mit Schaufeln bewaffnet gegen die bevorstehende Flut dastanden kamen auf mich zu und ich grüßte gleich mal auf Englisch Hello! Darauf gleich einer der Arbeiter „ Ahh Du Deutsch Gut Deutsch“ Straße gesperrt, wegen Hochwasser. Tja, ich wusste es doch, heute sollte nicht mein Tag sein, ich bedankte mich für die Auskunft und fuhr so der großräumigen Umleitung ca. 10 km in falscher Richtung retour. Tja es braucht aber in Ungarn auch wirklich nicht allzu viel zu regnen und das Chaos ist perfekt, denn wo soll das ganze Wasser denn hin fließen, wenn es kaum Gräben oder irgendwo ein Gefälle gibt, es macht sich natürlich auf der Ebene breit. Schließlich erreiche ich am 04.05.2006 die Grenze nach Rumänien und ich lasse in Ungarn die dort lieb gewonnenen Györi Kekse zurück, die wohl besten Vanille Kekse die ich bis dato gegessen habe. Am Grenzübergang selbst wurde ich auf der Ungarischen Seite gleich mal vor 3 Autos vorgelassen, da ich wohl aufsehen erregt hatte. Nun, Sie konnten mich nicht verstehen als ich Ihnen erzählte ich wolle nach Istanbul, naja die Version mit Singapur gereift irgendwie noch nicht so recht darum erwähne ich das erst gar nicht. Auf der Rumänischen Seite dann das selbe Spielchen, nur das ich diesmal auch Iran erwähnte und ein Beamter gleich ein Maschinengewähr nachahmend meinte es sei viel zu gefährlich dort, tja ich wollte schon fast fragen und wie sieht es bei Euch in Rumänien aus? Lies es aber dann sein und fuhr meines Weges. Dummerweise hat dann einer seiner Kollegen mein T-Shirt gelesen worauf dann alle nur noch verständnislos den Kopf schüttelten und ein aufgesetztes Lächeln für mich übrig hatten.
Von Dieben, Bergen, Landleben und Schlammschlachten:
In Rumänien angekommen wurde ich ähnlich wie in Ungarn gleich einmal von LKW Kolonnen wieder einmal fast überrollt, und ich fuhr auch gleich am ersten Tag durch Arad, was dort eine wirklich hässliche Großstadt ist wodurch meine Euphorie gleich etwas gebändigt wurde. Noch war Rumänien
1.) Ein Rumänischer Bauer auf
dem Weg zur Arbeit am Feld.
3.) Eine typische Rumänische Kirche.
5.) Da ging es nicht mehr weiter,
ich musste umdrehen.
7.) Der Fluss Olt auf dem Weg durch
die Transsilvanischen Alpen.
sehr Flach und sehr ähnlich wie Ungarn. Nun hatte ich die Wahl entweder etwas südlicher und dann entlang der Donau zu fahren, was zweifellos wieder flach gewesen währe oder über die Rumänischen
2.) Auch Rumänien verwendet Atomstrom.
(Netter Blick vom Nachtlager)
4.) Auf meinem Weg nach Oasa, einem
Stausee in den Transsilvanischen Alpen.
6.) Die höchsten Berge Rumäniens (2500 m).
8.) Und so verliess ich Rumänien über diese
Brücke nach Bulgarien.
Transsilvanischen Alpen. Als Berge Freak wie ich es einer bin keine Frage, natürlich über die Alpen.
Auch wenn mein Knie noch immer nicht zu 100 % einsatzbereit ist würde ich das
Rad wenn es sein muss den Ganzen Weg hinauf schieben! Also stieß ich erst mal Richtung Osten bis nach Sebes vor. Das ganze möglichst auf Nebenstraße, wobei diese teilweise schon recht abenteuerliche Schotterpisten waren. Und in den Dörfern wo diese hindurch führte konnte man gleich sehen wie Arm Rumänien nun wirklich ist. Dort laufen Kühe und Pferde in den Vorgärten herum, und Sonntags sitzt man irgendwo vor der Gartentür und redet über Gott und die Welt, weil man sonst kaum was unternehmen kann. Ok Karten spielen habe ich auch mal ein paar gesehen und die Jugend spielt halt dann Fußball oder dergleichen aber sonst? Auch immer wieder eine Augen weide die selbst gebastelten Pferdekutschen mit Autoreifen, welch in Rumänien noch massenweise herum fahren. Meist ist es auf den Hauptverkehrsadern nicht erlaubt damit zu fahren aber das kümmert einen Rumänischen Bauern oder einen Zigeuner herzlich wenig. Und so kommt es immer wieder zu gefährlichen Überholmanövern zwischen LKW und Pferdekutsche. Nun gut ich stieß also Richtung Osten vor und wo ich dann einen der höchsten befahrbaren Pässe Rumänienens befahren wollte (1678 m und 2145 m), was sich dann als totaler Reinfall und absolut frustrierend herausstellte. Die Strecke war zwar auf der Karte als Straße im schlechten Zustand markiert, aber durch die vielen Holztransporte und durch den vielen Regen den es an diesen Tagen gab war die Straße eine üble Schlammpiste geworden. Nichts desto trotz fuhr ich die 65 km und 1015 Höhnemeter bis nach Oasa (ca. 1400m) wo mir dann gesagt wurde das die Pässe derzeit nicht befahren werden konnten, da noch zu viel Schnee liege. Ich konnte es nicht fassen, einen ganzen Tag habe ich mich hier herauf gekämpft ohne das Rad zu schieben (mit Ausnahme der Schlammpisten) und nun erfahre ich das ich die selbe beschissene Strecke wieder zurückfahren müsste? Mein Gott das darf doch nicht war sein, warum war ich auch so blöd und erkundigte mich nicht schon im Tal ob eine Überschreitung überhaupt möglich ist. Nun ich beschloss mein Zelt irgendwo hier in Oasa (das übrigens ein Stausee mitten in den Transsilvanischen Alpen ist) aufzuschlagen. Es hatte ohnehin keinen Sinn noch heute hinunter zufahren zumal ich auch keinen „Bock“ mehr hatte. Am nächsten Tag fuhr ich weiter Bergauf in Richtung des ersten Passes der 1678 m hoch war, nach 200 Höhenmeter, schon fast auf Passhöhe, jedoch ca. 12 km vor diesem war es aber so weit da ging nichts mehr, Schnee ca. 20-30 cm tief und das mit einem Rad dass mit Gepäck gut 45 kg auf die Waage brachte, keine Schneeschuhe,.... keine Chance ich musste mich geschlagen geben und den Weg ins Tal antreten. Dennoch die Natur dort oben ist der Wahnsinn, das sind Nadelwälder die Großteils absolut unberührt sind, und es wird auf diversen Zeichnungen auch vor Bären, Wölfen und sonstigen Getier gewarnt, sehen konnte ich aber nur einen schwarzen Wolf, und diesen schon weiter unten im Tal, ich vermute das die Bären hier ohnehin noch Winterschlaf halten und wenn nicht würden Sie mich vermutlich auch meiden und ich würde sie nicht einmal zu Gesicht bekommen. Die Straße da oben ist nichts weiter als eine Schotterstraße ähnlich einer Österreichischen Forststraße, immerhin hier oben fahren zu dieser Jahreszeit keine Holztransporte weshalb es zumindest keine Schlammpisten gibt. Wieder im Tal angekommen benötigte ich erst einmal gut 2 Stunden um mein Rad wieder einigermaßen sauber zu kriegen, übrigens sind durch diese Aktion einige Teile zu Bruch gegangen welche Ihr in der Rubrik Breakdown nachlesen könnt. Auch wenn dieser Ausflug scheinbar umsonst war und mich wieder 2 Tage gekostet hat, so war es doch ein recht gutes Training für den Tibet, sollte sich das Jahreszeiten mäßig noch ausgehen und es war ein bischen Wildlife. Nun wollte ich nur noch schnurstracks nach Bucuresti um mir dort ein paar Ersatzteile zu besorgen. Leider gab es gab es dort bei der Magura Servicevertretung keine Ersatz Bremsbacken für meine Keramikfelgen, die sich doch etwas rasch abgenutzt hatte, naja bis Istanbul werden die jetzigen wohl langen und dort bekomme ich hoffentlich welche, was ebenfalls ein Irrglaube war.Ich fuhr von Sebes weiter nach Sibiu bzw. Hermannstadt was für mich die erste Rumänische Großstadt war die wirklich sauber und zusammen geräumt aussah, eine Stadt die sich nicht vor unseren Metropolen zu verstecken braucht und um nichts nachsteht. Weiter mied ich es von nun an auf Nebenstraßen zu fahren, da ich mit diesen in Rumänien wirklich schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Meist sind diese in echt schlimmen Zustand und die Beschilderung lässt auch häufig zu wünschen übrig. So folgte ich von Hermannstadt der 7ener Hauptstraße entlang des Flusses Olt bis nach Ramnicu Valcea und von dort nach Pitesti. Nach Pitesti wird das Land wieder Flach und man lässt das „Hochgebirge“ wieder hinter sich. Es ist echt unglaublich wie sich der Olt (Fluß) einen Weg durch dieses Gebirge gebahnt hat, unvorstellbar wie lange sich das schon so entwickelt haben muss, nun ich konnte flussabwärts so richtig schön Gas geben und machte kräftig Tempo. Wie erwähnt ist es ab Pitesti auch mit den Hügeln wieder vorbei und man fährt in die Weite Ebnen Muntenias bzw. später dann Campia Romana. Verwirrend in Rumänien war für mich die Währung, denn in Rumänien Gibt es zwar nur eine Währung aber 2 unterschiedliche Geldscheine. So ist ein alter 10000 Lei Schein so viel wert wie ein neuer 1 Lei Schein. Ein neuer 5 Lei Schein ist so viel Wert wie ein 50000 Lei Schein. Scheinbar wurden die Beträge teilweise schon so groß dass man neue Scheine einführe um den Umgang etwas zu vereinfachen, aber in machen Geschäften bekommt man den langen Betrag präsentiert, also z.B.: 65000 Lei und anderswo wieder 6,5 Lei. Das kann anfangs etwas verwirrend sein, aber das lernt man dann doch recht schnell wenn man mal ein Gefühl für den Warenwert entwickelt hat. Schließlich erreichte ich die Hauptstadt Bukuresti, welche eine wahre Großstadt ist mit allem was so dazugehört. Hierkonnte man so ziemlich alles haben, und alle großen Firmen und Konzerne sind hier vertreten. Am weg Durch die Stadt, die ich gleich am selben Tag wieder verlassen wollte, wurde ich dann auch noch von 2 Burschen am helllichten Tag bestohlen, nachdem ich ohnehin schon etwas genervt war, das die Internet Kaffees hier nicht gut waren und ich das Homepage Update nicht durchführen konnte. Naja es wurde ja nur der mp3 Player gestohlen, aber das Ding war leider Gottes sehr teuer´und es steckte eine 1 Gb SD Karte darin. Naja, am nächsten Tag, alsich bereist 40 km außerhalb der Stadt war beschloss ich nochmal um zudrehen und vielleicht die Diebe nochmal zu finden und Ihnen einen Deal anzubieten, Leva gegen mp3 Player, aber die waren natürlich nicht mehr zu finden. Wenigstens hab ich es versucht, so konnte ich mich nun beruhigen. Nun von Bukuresti war es nur noch ein kurzer Sprung nach Bulgarien und so erreichte ich die Bulgarische Grenze am 18.05.2006.
Ohne Moos nix los, oder einfach kein Wasser:
In Bulgarien angekommen wusste ich hier wird die Navigation etwas schwieriger, da viele kleinere Dörfer und Wegschilder nur in Russischer Schrift gekennzeichnet waren. Also hies es
2.) Ein Bulgaischer Bauer den ich am Feld traf,
neben dem ich mein Zelt aufschlug.
4.) Mein Rad neben der Strasse und die
typisch bulgarische Landschaft.
6.) Ein Baum auf einer wunderbaren Weide.
8.) Bulgarische Leute die mich hier auf
ein paar Drinks eingeladen haben.
die
1.) Der Sonnenuntergang und ich
beim Kochen in Bulgarien.
3.) Ein kleiner Fluss und die Landschaft.
Ist es nicht herrlich?
5.) Ein Hotel in Burgas
(Stadt die am Schwarzen Meer liegt).
7.) Mein Rad und ein Wegpfeil mit Russischer und
"Normaler" Schrift.
9.) Schon wieder Hunger.
Buchstaben zu vergleichen um zu erfahren wo man denn gerade ist. Gleich am Ersten Tag, als ich schon etwas müde Tsar Kaloian (Dorf) ein fuhr und ich noch immer kein Bulgarisches Geld hatte wurde mir sogleich bulgarische Gastfreundlichkeit zuteil. Ich wollte dort Geld in einer Bank wechseln, welche aber keine Rumänische Lei annehmen wollte. Nun gut dachte ich kein Problem, ich hab ja auch ein paar Dollar $ dabei. Dann wurde mir aber gesagt, das die Bank bereits geschlossen sei, obwohl ich gerade darin stand. Gut es war 16:20,mag sein das das schon die offizielle Öffnungszeit vorbei war, aber warum zum Henker war dann noch offen? Als ich nach Wasser fragte verwies mich die Bankangestellte auf einen Markt gegenüber, ich erklärte Ihr daraufhin, ich habe keine Bulgarische Leva und dann ging Ihr ein Licht auf, Sie ging zum Waschbecken in der Bank und wollte einen Becher mit Wasser befüllen, da kann ich nur lachen, was soll ich mir einem Becher Wasser? Ein Schluck zum Kochen, der andere zum Waschen und ein Dritter zum Trinken. Da hielt ich Ihr gleich die 2 x 1,5 Liter Petflaschen auf meinem Rad hin und alle in der Bank fingen an zu Lachen, tja so war das Eis gebrochen. Leva bekam ich zwar trotzdem nicht aber ich wurde nachdem ich die Bank bereits wieder verlassen hatte von einem Bulgaren im gegenüberliegenden Caffee eingeladen. Und so ergab sich ein schönes Gespräch über Gott und die Welt. In Bulgarien fand ich auch zum ersten mal Moscheen vor, und das Land gefiel mir wirklich gut. Immer wieder kam ich mit den freundlichen Leuten ins Gespräch, und es ist interessant das die Leute meist auch Deutsch können, da viele von Ihnen auch mal in Deutschland oder Österreich gearbeitet hatten. Die Menschen gehen hier viel eher auf einen Fremden zu als es zum Beispiel in Ungarn oder Rumänien der Fall war, echt angenehm muss ich sagen. An der Strecke wo ich entlang fuhr gab es leider kaum Berge, was aber auch hier für mein Knie nur gut sein kann. Im groben bin ich von Giurgio (an der Grenze zu Rumänien) nach Razgrad, Sumen, Aytos und schließlich Burgas gefahren. In Burgas sollte ich zum ersten mal auf dieser Reise das Meer sehen. Ich war also am schwarzen Meer angelangt. Burgas ist ebenfalls eine sehr schöne große und saubere Stadt, die vor allem vom Warenverkehr über das Schwarze Meer lebt. Auch eine riesige Raffinerie- „Stadt“ gibt es in der nähe von Burgas. Auch hier entschied ich mich für den kürzesten Weg durch das Land und fuhr von Burgasnicht entlang der Schwarzmeerküste hinunter sondern entlang einer Nebenstraße quer durch ein recht schönes Wald und Hügelland. Ich muss sagen die Gegend hat mir wirklich gefallen, weshalb ich froh war diesen Weg gewählt zu haben. Die Bulgarische Türkische Grenze erreichte ich alsdann am 22.05.2006.
Schönes großes Land:
An der Türkischen Grenze angekommen musste ich mich erst
einmal zurecht finden, denn alles war irgendwie anders auf diesem Grenzübergang, als auf den bisherigen. So musste ich erst einmal ein Visa beantragen, was immerhin 20 $ für zwei Monate gekostet hatte. Nachdem ich aber bereits an der Grenze meine verbliebenen Bulgarischen Leva in Türkische Lira eintauschte kostete das Vias „nur“ 30 Lira,
2.) Das war mein Türkisch Lehrer der mich
auf eine Nacht auf einem Sofa einlud.
4.) Die Landschaft, tja die Berge werden bald da sein.
Auf zum türkischen Hochland!
5.) Türkische Jungs die ich vor Silivri traf,
die es sich nicht nehmen liessen
fotografiert zu werden, ich musste
Ihnen das Foto per Mail schicken.
8.) Wolkenkrazer in Istanbul! Der Baudrang
der Türken ist enorm!
10.) Im Grand Basar in Istanbul.
12.) Der höchste Pass auf meinem
Weg nach Ankara (1570 m).
womit ich den schlechten Wechselkurs den ich hier für die Leva erhielt wieder einigermaßen ausgleichen konnte. Auf der Grenze traf ich außerdem 2 Deutsche die mit ihrem Motorrad gerade von der Türkei nach Bulgarien einreisten.
1.) Ein Blick über die Dächer eines
türkischen Dorfes zum Marmara Meer.
3.) Diese Leute hatten mir erlaubt mein
Zelt in Deren Garten aufzuschlagen.
5.) Mein Rad auf dem Weg zur Hügelkuppe.
7.) Diese Leute haben mein Synkronisationsgeraet
für meine Kameras umsonst rapariet,
dessen Verkabelung einen Wackelkontackt hatte.
9.) Eine Gasse in Istanbul.
11.) Die Faehre die mich auf die andere Seite des
Bospurus brachte.
13.) Am Horizont kann man schon Ankara erkennen.
Sie wollten ca. 10 Tage etwas durch Europa und die angrenzenden Staaten machen. Innerhalb von 4 tagen haben die gut 2000 km gemacht, naja dachte ich, für so eine Strecke brauche ich 26 Tage, da erkennt man halt den Nachteil einer solchen Radreise. Nachdem ich mich von den Beiden verabschiedet hatte und den langwierigen Prozess ander grenze abgeschlossen hatte betrat ich nun endlich die Türkei. Mit gut 1 Woche Verspätung musste ich nun schauen schnellst möglich nach Ankara zu gelangen. Doch das war bei der Türkischen Gastfreundlichkeit gar nicht so einfach, da man kaum zum Rad fahren kommt. Immer wieder wird man hier eingeladen, das ist nochmal sozusagen das i-Tüpfelchen im Vergleich zu Bulgarien. Die erste Stadt die ich an fuhr war Kirklareli, wo ich von einem Türken gleich gewarnt wurde,ich könne hier nicht mein Zelt aufbauen, da es viel zu gefährlich sei. Na toll das fängt ja toll an dachte ich und so baute ich das Zelt wieder ab und fuhr ein paar Kilometer weiter. Da es schon sehr spät war, fragte ich einen Kuhhirten, der gerade auf der Weide stand ob ich mein Zelt für eine Nacht auf seiner Weide aufstellen dürfte was kein Problem war. Die Landschaft hier war schon sehr viel trockener als in Bulgarien und nun merke ich wie weit südlich ich schon vorgestoßen bin. Immer häufiger wachsen Dornenbüsche und Disteln auf den Wiesen, und die Wiesen sehen teil schon etwas vertrocknet aus. Es geht weiter nach Saray, wo ich ca. 4 km vor dieser Stadt einen Italiener traf, der mit einer etwas eigenwilligen Rucksack- Konstruktion ebenfalls auf großer Reise unterwegs war (siehe Bilder). In Saray fragte ich in einem „Bauladen“ ob ich ein Stück Gartenschlauch haben kann, welchen ich dann kostenlos erhalten hatte. Diesen wollte ich für meine Gepäckträger verwenden, da die Gewebebänder zu schnell kaputt gingen. Auch hier wurde ich sogleich eingeladen und immer wieder musste ich erzählen wo ich herkomme und wo es hin ginge. Tja, nun bin ich bei der Variante Dogubayazit, was eine Stadt im Osten ist und wo der höchste Berg der Türkei, der Ararat mit 5165 m zu bewundern ist angelangt. manchmal erwähne ich Iran, aber das bringt mich nur in Diskussionen mit W. Bush was ich eigentlich nicht will. Es ging weiter in Richtung Istanbul, wo ich nun endlich auf die Asiatische Seite der Türkei wechseln werde. Istanbul ist eine gewaltige Stadt, geprägt von den vielen Moscheen und den vielen Märkten und Basaren. Ich war aber lediglich in Durchreise, denn ich wollte hier auf keinen Fall übernachten. Und so beschränkte ich mich darauf den Grand Basar zu besuchen, der ein komplett überdachter Basar ist wo es einfach alles zu kaufen gibt, angefangen von exotischen Leckereien, Teppiche, Ledermäntel, Wasserpfeiffen und auch Gewürze einfach alles. Ich traf in Istanbul auch einen Türken der perfekt Deutsch sprach, da er lange Zeit in Deutschland lebte und nun Touristen durch die Stadt führt und ein kleines Geschäft besitzt. Er meinte das sei doch Wahnsinn durch Istanbul in einem Tag zu marschieren, da man so vieles nicht sieht und sich mehr Zeit dafür nehmen müsse. Wem sagt er dass, das wusste ich schon als ich die erste große Moschee sah, die es hier zu hauf gibt. Nun schließlich verrannte ich mich auch noch in dieser Stadt und glaubte den Bosburus bereits überquert zu haben, was aber nicht der Fall war. Ein anderer Türke klärte mich dann über diese schweren Fehler auf. Ich konnte es nicht fassen, als er mir erklärte wenn ich erst über den Bospurus bin dann sind es noch immer 75 km aus der Stadt hinaus. Er erklärte mir das ich außerdem die Fähre nehmen müsse, da die Autobahnbrücke nicht mehr für Fußgänger zugänglich sei, da sich hier zu viele Selbstmorde ereigneten. Nun so verstrich die Zeit an diesem Tag und immer wieder kam ich auch ins Gespräch mit Touristen die hier unterwegs waren, was mich immer wieder aufhielt. Tja so durfte ich die Stadt zur Stoßzeit verlassen was echt der blanke Wahnsinn war. Noch jetzt wundere ich mich diesen Bericht schreiben zu können und nicht schon Tod gefahren zu sein. Zum ersten Mal brauchte ich auch das Rücklicht, da es schon stark dämmerte und ich gab es schon fast auf und wollte schon fast ein Hotel nehmen, als ich eine Baugrube fand wo ein Mann Wache hielt. Diesen fragte ich ob ich mein Zelt auf diesem Baugrund aufbauen kann und er willigte sogleich ein und half mir sogar beim Zelt Aufbau. Morgens gab es von Ihm sogar Frühstück, als ein typisches Beispiel für Türkische Gastfreundschaft. Wenn ich wieder nach Hause komme dann will ich auch so sein wie ein Türke! Ein anderes Beispiel, in einem Restaurant wo ich aß fragte ich ob ich mein Zelt im Garten aufstellen dürfte, daraufhin wurde ich sofort eingeladen auf der Couch eines Club Raumes zu übernachten. Wieder wo anders hatte ich gebeten im Garten mein Zelt aufschlagen zu dürfen und so gab es am nächsten Morgen gleich frische Milch von der Hauskuh mit Käse und Brot. Einfach genial, dabei hatten diese Leute selbst kaum etwas besessen. Nur eine etwas lästige Angewohnheit der Türken ist das dauernde Gehupe. Sowohl der gegen als auch der Verkehr von hinten hupt einen an um mal freundlich zu grüßen. Sie meinen es ja nicht böse, sondern wollen nur den seltsamen Fremden mit dem total überladenen Rad grüßen aber manchmal kann das einem schon auf die Nerven gehen, speziell dann wenn man gerade irgendwelchen Glassplittern auf der Straße ausweichen muss und voll konzentriert dahin fährt. Bald kam auch das Türkische Hochland mit den vielen Bergen und von nun an sollte des öfteren Schiebephasen folgen. Bolu (Stadt) war bereits am Hochland und bis nach Ankara folgten auch noch 2 Pässe mit 1570 und 1100 m. Die Hauptstadt der Türkei (Ankara) erreichte ich schließlich am 31.05.2006. Hier werde ich mich etwas länger aufhalten, da ich hier die ganzen Visas für die ganzen folgenden Staaten bis nach China anfordern muss und auch ein paar Sachen an meinem Rad repariere, wo ich aber erst die Ersatzteile aus Deutschland bzw. von zu hause warte. In Ankara habe ich ein recht günstiges Hotel gefunden, mit einem Zimmer ohne Fenster, mit Toilette am Flur, ohne Dusche etc. dafür für schlappe 5 € die Nacht, das Rad steht dann auch gleich im Zimmer. Sehr praktisch muss ich sagen, so kann ich die Radtaschen gleich oben lassen und muss diese nicht extra ins Zimmer tragen!Gewöhnungsbedürftig sind halt die Türkischen Toiletten schon, denn das ist nichts anderes als ein Loch im Boden, wo man sich darüber stellt und den überschüssigen Ballast sozusagen mehr oder weniger hinein fallen lässt. Klopapier gibt es auch keins, dafür verwenden die Türken die linke Hand und Wasser, so wird der Arsch zugleich einer Massage unterzogen die wohl auch die Verdauung anregen soll hehe :-). Ok in besseren Hotels gäbe es vermutlich auch die luxuriöseren Europäischen Standard WC´s mit Papier, aber meist verbreitet sind sicherlich diese Löcher im Boden, aber da muss ich noch ein wenig üben, damit ich das Loch auch auf Anhieb treffe. Ich hoffe nicht allzu sehr ausgeholt zu haben und würde mich freuen wenn Ihr auch das nächste mal wieder bei den „News from the Road 004“ dabei seit.
Schöne Grüße aus Ankara (Türkei)
Euer Carl Steiner
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