36 EFERDING

NUMMER 13 I DONNERSTAG, 29. MÄRZ 2007 I GRIESKIRCHNER/EFERDINGER RUNDSCHAU

Eindrücke, die lange währen: Carl Steiner beim Meditieren vor dem Potala (Tibet).

, FOTOS: STEINER Ständiger Begleiter.' das Zelt.

ABENTEUER / Der Prambachkirchner Extrem-Radler earl Steiner plant nach seiner Rückkehr Dia-Vorträge mit 3-D-Effekt

Mit dem Rad um die halbe Welt

PRAMBACHKIRCHEN / Zehn Monate lang war Carl Steiner mit seinem Rad un­ terwegs. 19.502 Kilometer hat er in dieser Zeit zurück­ gelegt. Nun ist der 26-Jährige in die Heimat zurückgekehrt. Eva Singer von der GRIES­ KIRCHNER/EFERDINGER RUND­ SCHAU hat mit dem Extrem­ Radler über seine Abenteuer­ reise gesprochen.

Sie waren zehn Monate un­ terwegs. Beschreiben Sie Ihre Reiseroute.

Ich bin von meinem Elter­ haus in Prambackirchen über Ungarn und die Türkei nach Zentralasien geradelt. Insgesamt war ich zehn Mo­ nate unterwegs. Am Ende meiner Reise bin ich dann von Bangkok nach Frankfurt zurückgeflogen. Vom Flug­ hafen in Frankfurt bin ich nachhausegeradelt.

Was war die größte Heraus­ forderung?

Neben der sportlichen He-

rausforderung war es die Or­ ganisation der Visa für die Länder, die ich durchradelt habe. Das war teilweise sehr aufwändig und' schwierig. Gesundheitlich hat es mich in der turkmenischen Wüste erwischt - ich habe schlech­ tes Wasser getrunken.

Wie viel Gepäck, haben Sie mit Ihrem Rad transportiert? Das waren rund 60 Kilo­ gramm.

Sie waren alleine unterwegs. Radeln Sie beim nächsten Mal lieber in Gesellschaft? Nicht unbedingt. Es ist schwierig, jemanden zu fin­ den, der den gleichen Rhyth­ mus hat - das ist sehr wich­ tig, wenn man ständig im Sattel sitzt.

Hatten Sie während Ihrer Rei­ se Heimweh?

Hin und wieder schon - vor allem, wenn es mir schlecht ging. Weihnachten und Ge­ burtstag sind natürlich auch

nicht so schön, wenn die Fa­ milie und Freuunde weit weg sind.

Wo und wie haben Sie Weih­ nachten gefeiert?

Im China, genauer gesagt in Kunming in einer Jugendher­ berge. Ich habe mich mit an­ deren Ausländern, die dort zu Gast waren, zusammen­ getan.

Was war das schönste Erleb­ nis Ihrer Reise?

Beeindruckt war ich von der Gastfreundschaft der Leute. Die war zum Teil echt über­ wältigend.

Gab es hier Unterschiede zwi­ schen einzelnen Ländern?

Ja, schon. Unschlagbar war da der Iran. - Wenn ich all die Einladungen zum Tee an­ genommen hätte, wäre ich heute noch dort. Sehr zu­ rückhaltend waren hingegen die Leute in Usbekistan.

Was war das skurrilste Erleb-

nis auf Ihrer Reise?

Das waren die Pilger in Tibet. Sie lassen sich einfach nach vorne auf den Boden fallen, rappeln sich wieder auf - ' und bewegen sich auf diese Weise mehr als hundert Kilo­ meter vorwärts. Begleitet werden sie dabei meist von ihren Familien. Echt Wahn­ sinn!

Planen Sie eine weitere Reise mit dem Rad?

Ja, im Herbst möchte ich ent­ weder nach Südamerika oder wieder in den Tibet aufbre­ chen.

Wie verarbeiten Sie die Ein­ drücke Ihrer Reise?

Meine Eindrücke habe ich auf Fotos festgehalten. Ich plane nun mehrere Dia-Vor­ träge. Ich habe auf meiner Reise 3-D-Aufnahmen ge­ macht. Die Besucher bekom­ men bei meinen Vorträgen spezielle Brillen und können so meine Bilder dreidimen­ sional sehen.

Land und Leute kennenzulernen war für cen Steiner das Wichtigste auf seiner Reise - hier ist er mit den Angestell­ ten eines chinesischen Friseurladens zu sehen.

Die beeindruckenden Landschaften, wie hier in cntne, will cen Steiner bei seinen Dia- Schnappschuss in Tadschikistan: In Asien benötigte Steiner für die Durchfahrt durch je-

Vorträgen im 3-D-Format präsentieren. des Land ein eigenes Visa - und die zu besorgen war nicht immer einfach. .

In Kambodscha mit traditio­ neller Kopfbedeckung.